Pressestimmen
 
   
FORUM ATELIER WILLIAM FORSYTHE

Pressestimmen zum Forum Atelier am 01.06.2005
 
 
zurück    „Ich wollte immer, dass die Tänzer ihr eigenes Instrument sind“, sagt William Forsythe. Jetzt ist Choreografie die musikalische Partitur und der live die Aufführung mitsteuernde Choreograf der Dirigent. Und die Tänzer sind nicht nur die Instrumentalisten, sondern eigentlich auch die Komponisten. Und das Publikum? Muss seine Wahrnehmungen neu ausrichten und auswerten. (...)
(...) In das Forum Neues Musiktheater (FNM) der Stuttgarter Staatsoper kam Forsythe jetzt zu einem Atelier-Gespräch, weil Andreas Breitscheid, der Komponist und Leiter dieses „Labors“, mit seinem Team die Technologie für den sich von fremder Musik emanzipierenden Forsythe-Tanz entwickelt.
Das FNM forscht zwar abgelegen im Cannstatter Römerkastell, ist aber längst eine internationale Adresse.
Schwäbisches Tagblatt

Musik ist unberührbar, und die Interpretationen des Tanzes waren immer unzulänglich, der Choreograf liegt doch immer falsch“, sagt William Forsythe, der ganz offensichtlich keine Lust mehr auf das Diktat der Musik hat. (...)
(...) Nun ist der Choreograf, der nach der Schließung des Frankfurter Balletts in diesem Jahr das private Ensemble The Forsythe Company gründete, in eine neue Dimension vorgestoßen – und zwar in Zusammenarbeit mit dem Forum Neues Musiktheater der Stuttgarter Staatsoper. (...) „Das ist genau das, was ich gesucht habe“, sagt Forsythe, von den Möglichkeiten der Stuttgarter M.-P.-Tools-Library sichtlich fasziniert. „Für uns hat sich eine neue Perspektive ergeben: Wir sind total frei“, sagt der Choreograf ganz entspannt, (...).Jetzt definiert er selbst Parameter wie Klangwelt und Zeitstruktur, (...).
Stuttgarter Nachrichten

(...) Nach über 20 Jahren spielt Stuttgart also wieder eine Rolle in William Forsythes Leben, der hier 1973 seine Karriere begonnen hatte. (...)
Für Three Atmospheric Studies, das erste Stück seiner neuen Forsythe Company, setzte der Avantgarde-Choreograf nun in Frankfurt eine Computer-Software ein, die Breitscheid und Manuel Poletti entwickelt haben. Sie sei genau das, „um was er gebetet hat“, schwärmt Forsythe, der das Voice-Treatment in Zukunft stärker einsetzen will. Wie man damit umgeht, führte der Tänzer Ander Zabala vor. (...) „Für uns hat das eine ganz neue Perspektive eingeführt“ (...) Was wir machen, ist unser. Die Choreografie ist die Partitur, der Tänzer ist Komponist und Instrument zugleich.
Cannstatter Zeitung

(...) William Forsythe hat bei einem Atelier-Abend des Forums Neues Musiktheater das Zusammenwirken von Tanz und einer Technologie zur Klangerzeugung und –bearbeitung demonstriert, die in der Experimentierstätte der Staatsoper Stuttgart speziell für den Choreografen entwickelt worden ist und seiner Arbeit, wie er sagt, „ganz neue Perspektiven eröffnet.“ (...)
Forsythe, weltweit gerühmt für seine revolutionäre Erweiterung des klassischen Ballettvokabulars, ist auch ein unermüdlicher Forscher und genialer Erkunder, wenn es um Musikeinsatz, Raumerkundung, ja grundsätzlich um die Form des Theater geht. In zwei je einstündigen Vorstellungen hat er nun, unterstützt von Andreas Breitscheid, dem künstlerischen Leiter des Forums Neues Musiktheater, eben dem Tänzer Ander Zabala sowie zwei Sound-Designern einen kleinen, nichtsdestotrotz äußerst beeindruckenden Einblick in sein kreatives Labor gewährt.
Zuschauer und sogar Kritiker hätten nach der Vorstellung von Three Atmospheric Studies oder auch kürzlich, bei der Tanzbiennale in Venedig, wo die Kompanie die Tanzinstallation You made me a monster präsentiert hat, nicht glauben wollen, dass der Sound eben keine Kollage aus Musiken, Fremdstimmen und elektronischen Beiwerk sei, so William Forsythe.
Stuttgarter Zeitung